Stadien in

Regenbogenfarben

 

 

 

 

Rückblick Tagung Stadien in Regenbogenfarben?!

Mit den Mitteln der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld war es uns möglich, am 19.11.22 eine Tagung mit dem Titel „Stadien in Regenbogenfarben?! Fußball zwischen Symbolpolitik, gesellschaftlichem Auftrag und Organisationsentwicklung, durchzuführen. 

Bereits die Zusammenarbeit der Veranstalter war dabei ein Novum: So haben sich für dieses Thema Wissenschaftler*innen des Instituts für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Fanvertreter*innen der Fußball-Fan-Interessengemeinschaft Supporters

Crew Freiburg e.V. zusammengetan, um gemeinsam diese Tagung zu realisieren.
Als Kooperationspartner konnten wir die Stelle zur Gleichberechtigung der Frau der Stadt Freiburg, den südbadischen Fußballverband sowie den Sport-Club Freiburg gewinnen.
 
Ziel der Tagung war es, ein möglichst breites, sowohl wissenschaftliches, erfahrungsbasiertes als auch praxisorientiertes Angebot zum Tagungsthema zu schaffen.
Entsprechend richtete sich die Tagung an Wissenschaftler*innen, Verantwortliche aus dem Breiten- und Spitzensport Fußball, Engagierte aus der Zivilgesellschaft, organisierte Fans und allgemein Interessierte.
Insgesamt folgten knapp 70 Personen unserem Tagungsaufruf. Zudem wurde das Ziel einer möglichst breiten Zusammensetzung der Teilnehmenden umfassend erreicht.
Die Teilnehmenden waren bereits am Freitag, den 18.11.22 zu einem Come Together im Dreisamstadion eingeladen. Dort (und bei der Tagung am Tag darauf) haben wir u.a. bestehenden Initiativen und Netzwerken, die zum Tagungsthema arbeiten, die Möglichkeit geboten, sich und ihre Arbeit vorzustellen und ihr Netzwerk zu erweitern.

Auf der Tagung selbst haben wir gemeinsam verschiedene Facetten der gesellschaftspolitischen Verantwortung des Fußballs zum Thema Vielfalt und Diversität in den Blick genommen. Dies basierend auf der Überzeugung, dass sich der Fußball als Spitzen- und Breitensport seiner
gesellschaftspolitischen Verantwortung im Sinne eines konsequenten Eintretens für demokratische und menschenrechtliche Prinzipien nicht entziehen kann.  
Wir haben den Status Quo zum Umgang mit Diversität im deutschen Fußball beleuchtet und Potenziale von Fußballvereinen und -verbänden sowie von Fanszenen thematisiert. Wir sind gemeinsam der Frage nachgegangen, wie diese Potenziale in eigenen Organisationsstrukturen
und Praktiken umgesetzt werden können. Der Fokus der Tagung lag auf dem Umgang mit Geschlechterverhältnissen und sexueller Vielfalt, da u.E. mithilfe dieses Fokus das Verhältnis symbolischer Bekundungen zur Organisationspraxis in besonderer Weise deutlich wird.

Konkret wurden auf der Tagung die folgenden Vorträge gehalten:

  • Einstiegsimpuls: Wer schweigt, stimmt zu. Warum sich der
    Fußball seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung nicht
    entziehen kann. Referent: Prof. Dr. Albert Scherr, PH Freiburg
  • Fußball und (Gesellschafts-)Politik: Eine sport- historische
    Annäherung an ein ambivalentes Verhältnis. Referent: Simon
    Engel, Swiss Sports History, Historisches Seminar, Universität
    Luzern
  • Fankultur als progressiver Treiber von Antidiskriminierung?!
    Einblicke in Bündnisse, Netzwerke und historische
    Entwicklungen –auch gegen Queerfeindlichkeit. Referentin:
    Antje Hagel, F_in – Netzwerk Frauen im Fußball
  • Diversity als Antidiskriminierungsstrategie. Was kennzeichnet
    gelingende Diversity-Strategien in Organisationen und was ist
    bei der Umsetzung zu beachten? Referentin: Tina Lachmayr,
    VIA – Verband für interkulturelle Arbeit Bayern e.V., München
  • Best-practices in deutschen Fußballvereinen und Verbänden:
    Wie weit ist der deutsche Fußball beim Thema Diversität,
    Inklusion und sexuelle Vielfalt?. Referentin: Daniela Wurbs,
    KickIn! – Beratungsstelle Inklusion im Fußball, Bielefeld

Den Abschluss der Tagung bildete ein Podiumsgespräch, bei dem auf die Tagungsinhalte zurück geblickt wurde und offene Aspekte weiter diskutiert wurden. An dem Podiumsgespräch (Moderation: Mara Pfeiffer) nahmen teil:

  • Christian Rudolph, zentrale Anlaufstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt beim DFB
  • Arne Stratmann, zuständig für gesellschaftliche Kommunikation beim Sport-Club Freiburg
  • Helen Breit, Vorstand Fanpolitik, Supporters Crew Freiburg e.V.
  • Luise Fiedler, Fußball kann Mehr gGmbH

Im Anschluss konnten die Teilnehmenden die Tagung in gemütlichen Ambiente ausklingen lassen und abschließende Eindrücke austauschen sowie mögliche Kooperationen anbahnen.
Es war uns überdies möglich, die Vorträge per Video zu dokumentieren.
Diese sind rechtsstehend verlinkt bzw. über eine bekannte Video-Stream-Plattform zur Verfügung gestellt. 

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich für die Möglichkeit bedanken, dass wir uns auf diese Weise mit diesen wichtigen Themen auseinandersetzen und einen wichtigen Impuls im Fußball setzen konnten.

Dezember 2022, Supporters Crew Freiburg e.V.

Hier geht es zum Beitrag von radio dreyeckland: "Es geht uns alle an! Sport ist politisch!"