Liebe Sport-Club Fans,

bereits beim letzten Heimspiel des Jahres haben wir gemeinsam mit den Fans des 1. FC Köln 12 Minuten geschwiegen und mit einem lautstarken Wechselgesang gegen die DFL gezeigt, was wir Fans vom Einstieg eines Investors bei der DFL halten.

Neben der grundlegenden Kritik an den Plänen – über die wir die letzten Wochen viel gesprochen haben – ist vor allem die Art und Weise, wie die Entscheidung gefallen ist, hochproblematisch.

Knappe Abstimmung dafür – trotz klarem Votum der Mitglieder dagegen

Nur eine Gegenstimme hat gefehlt, um den Investoreneinstieg zu verhindern. 
Überall wo Mitglieder zu Wort kommen konnten, bspw. auf Mitgliederversammlungen in Düsseldorf, Augsburg, Kaiserslautern, Magdeburg und St. Pauli, haben sie sich deutlich gegen die Pläne positioniert.
Anderswo wurden Mitglieder gar nicht erst angehört oder der Vorstand setzte sich sogar, wie in Mainz, über die klare Position des von Mitgliedern gewählten Aufsichtsrates hinweg.
Auf Schalke stimmte man im Sommer noch gegen einen Investoreneinstieg. Mittlerweile ist aber bekannt, dass der Aufsichtsratsvorsitzende zukünftig eine führende Position beim Wettanbieter Tipico übernehmen wird, der wiederum mehrheitlich CVC gehört – dem Favorit für den Investoreneinstieg bei der DFL. Dass Schalke sich jetzt für die DFL-Pläne ausgesprochen hat, hat daher mehr als nur ein Geschmäckle. 

Marting Kind missachtet Votum von Hannover 96

Wäre das nicht allein Grund genug, massiv gegen die Entscheidung zu protestieren, wurde durch einen Bruch der 50+1-Regel in Hannover jedoch die dickste aller roten Linien überschritten:
Dort hatte der eingetragene Verein sich klar gegen die DFL-Pläne ausgesprochen und dem Geschäftsführer der ausgegliederten Kapitalgesellschaft Martin Kind die Weisung erteilt, mit Nein zu stimmen. Allem Anschein nach hat Kind diese Weisung aber ignoriert und für den Investoreneinstieg gestimmt. Alle Nein-Stimmen bei der DFL-Abstimmung sind deshalb bekannt, weil sich die Vereine (trotz geheimer Abstimmung) im Nachgang entsprechend öffentlich positioniert haben. Kind äußert sich bis heute nicht zu seinem Abstimmungsverhalten, sondern verweist nur auf die geheime Abstimmung.

Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Investorenentscheidung überhaupt nur zustande kam, weil in Hannover eine Einzelperson, die zugleich Investor ist sich über den Willen des Muttervereins (Hannover 96 e.V.) der ausgegliederten Kapitalgesellschaft hinweggesetzt hat. Das durch 50+1 festgeschriebene Weisungsrecht des eingetragenen Vereins wurde ignoriert – ein klarer Bruch der Regel.

Wir fordern sofortige Neuabstimmung

Unter diesen Umständen muss die DFL-Abstimmung zum Investoreneinstieg zwingend umgehend wiederholt werden. Zu Recht hat sich der Sport-Club die letzten Jahre als Vorkämpfer für die 50+1-Regel starkgemacht. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass Einzelne und/oder Investoren sich in anderen Clubs über die Interessen der Vereine und damit die Summe ihrer Mitglieder hinwegsetzen. 50+1 muss konsequent durchgesetzt werden. Daher erwarten wir auch vom Vorstand des Sport-Clubs, dass er sich für eine Neuabstimmung einsetzt.

Am Samstag werden wir daher gemeinsam mit den Union-Fans wieder 12 Minuten schweigen – gegen Investoren in der DFL und für eine konsequente Durchsetzung von 50+1. 

Corrillo Ultras
Immmer Wieder Freiburg
Supporters Crew Freiburg e.V.
Synthesia Ultras